Informationen

Informationen und Nützliches

Bäumfällung

Bäume im Garten werden am besten zwischen November und Februar gefällt. Dann enthält das Holz weniger Wasser. Es trocknet schneller und kann früher als Brennholz verwendet werden. Ein Vorteil ist auch, dass dann die Laubbäume keine Blätter tragen, was die Arbeiten wesentlich erleichtert.
Vom 1. März bis 30. September ist das Fällen von Bäumen in der Regel verboten. Dann schützt das Bundesnaturschutzgesetz nistende Vögel. Wann darüber hinaus Bäume gefällt werden dürfen, regeln bestimmte Vorschriften. Ausnahmen dienen in der Regel der unmittelbaren Gefahrenabwehr oder der Beseitigung von Sturmschäden.
Ferner ist zu beachten, dass viele Städte und Gemeinden eine Baumschutzsatzung haben, die regelt welche Bäume gefällt bzw. nicht gefällt werden dürfen.

Die Vorarbeiten

Als erstes erfolgt die so genannte "Baumansprache". Hierbei wird vor Ort der Baum begutachtet und es werden Gefahrenstellen identifiziert.
Mit diesen Informationen wird die geeignete Fälltechnik festgelegt.
Zum Beispiel haben langfaserige Baumarten wie Eichen oder Fichten ein anderes Fallverhalten als kurzfaserige Baumarten z.B. Buchen. Oder zeigt der Baum  Anzeichen von Stammfäule oder Borkenkäferbefall? Und wo befindet sich die Kronenhauptlast?

Der Baum kann mit der Klettertechnik von oben abgetragen werden, was meist bei sehr beengten Platzverhältnissen geschieht, oder es kommt ein Hubsteiger oder ein Autokran zum Abtragen des Baumes zum Einsatz. Ist ausreichend Platz vorhanden, kann der Baum klassisch gefällt werden. Dabei muss entschieden werden wohin der Baum fallen soll. Um Risiken zu minimieren kann eine Forstseilwinde eingesetzt werden, um den Fall es Baumes in die richtige Richtung zu unterstützen.

Sind alle  Maßnahmen getroffen worden, geht es an das eigentliche Fällen.

Das Fällen

Bei der klassischen Fällung wird die grobe Fällrichtung bestimmt und dann geht es daran den Fallkerb zu schneiden. Der Fallkerb bestimmt die Fallrichtung des Baumes und dient dazu, ein Kippen in die gewünschte Richtung zu ermöglichen.
Dann erfolgt der eigentliche Fällschnitt.

Es kommen zusätzlich mechanische Fällhilfen zum Einsatz, die den Kraftaufwand beim Ankippen des Baumes mindern. Bei stärkeren Bäumen werden Keile (Kunststoff, Aluminium) und ein schwerer Hammer eingesetzt. Bei sehr großen Bäumen kann das Fällen auch durch Forstseilwinden unterstützt werden. Das dient unter engen Platzverhältnissen, z.B. nahe eines Gebäudes, auch der zusätzlichen Risikominimierung.

Fallkerb sägen

Die Nacharbeiten

Nachdem der Baum gefällt wurde, geht es an das Zerlegen und den Abtransport des Holzes. Je nach Größe des Baumes, der Mächtigkeit der Stämme/Äste, und Menge kommen hier unterschiedliche Geräte zum Einsatz, wie z.B. Traktoren mit Frontschaufel, Zugfahrzeuge und Anhänger.
Äste bis ca. 20 cm werden in der Regel gehäckselt. Das Häckselgut wird auf einem Anhänger gesammelt und anschließend als Biomasse entsorgt.

Aufmerksamkeit muss man dem Stumpf widmen. Ist er im Weg, so kann man ihn mit einer Fräse abtragen.

Zum Schluß sind Schäden im Boden zu beseitigen, die Fahrzeuge und Maschinen unter Umständen verursacht haben und der Grund ist von Sägemehl und Holzschnitt zu reinigen.
Nicht zu vernachlässigen ist, dass die gesamte Ausrüstung, Maschinen, Sägen und Werkzeuge auf Beschädigungen überprüft, gewartet und ggfs. repariert werden. Dazu gehört z.B. auch das Schärfen der Sägeketten.

Baumpflege

Die Baumpflege beinhaltet Maßnahmen an Bäumen zur Vermeidung von Fehlentwicklungen zur Erhaltung der Vitalität, sowie der Einhaltung der Verkehrssicherheit eines Baumes. Wesentliche Gründe für die Notwendigkeit von Baumpflegemaßnahmen sind der räumlich begrenzte Standort sowie Ansprüche des Menschen an Gesundheit, Erscheinungsbild und Sicherheit von Bäume.

Kronenschnitt

Bei Baumpflegemaßnahmen handelt es sich vorwiegend um Kronenschnittmaßnahmen. Die Kronenpflege betrifft kranke, absterbende, tote sich kreuzende oder aneinanderliegende (reibende) Zweige und Äste abzuschneiden beziehungsweise zu entfernen. Auch ausladende oder überhängende Äste können betroffen sein.
Bei Schnittmaßnahmen wird der Baum mehr oder minder verletzt. Ein in der Substanz gesunder Baum wird die Verletzungen überwallen. Überwallen nennt man das selbsttätige Verschließen einer Wunde. Sozusagen die Selbstheilungskräfte eines Baumes. Man kann es auch "Abschottung" nennen, eine Reaktion im lebenden Teil des Holzes um Schadensbereiche von gesundem Holz abzugrenzen, und Schädlingen und Pilzen den Zugang zu erschweren.
Zum Schutz vor mechanischen Wunden ist umsichtiges Arbeiten absolut notwendig, wobei die Vermeidung von Verletzungen des Baumes im Vordergrund steht.
Überwallung einer Baumwunde


ZTV Baumpflege


„Zusätzlich Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Baumpflege“. Die ZTV Baumpflege definiert als Standard-Regelwerk für Baumpfleger und potentielle Auftraggeber die Leistungen und Anforderungen der Baumpflege.

Kronensicherheit

Schnittmaßnahmen sind entweder aufbauend (Erziehungsschnitt, Kronenpflege), indem sie den Baum darin unterstützen, eine stabile und gesunde Krone aufzubauen, oder sie werden vorsorglich aus Gründen der Verkehrssicherheit, als Sicherungsmaßnahme durchgeführt (Kronenauslichtung, Kroneneinkürzung, Einkürzung von Kronenteilen, Entfernung von Totholz). Der Kronensicherungsschnitt, als sehr intensiver Eingriff, dient der Wiederherstellung der Verkehrssicherheit. Oder es müssen Teile der Krone in Folge von Sturmschäden entfernt werden. 

Auch die Kronensicherung findet in der Baumpflege Anwendung. Das ist eine Maßnahme, zur Sicherung von erhaltenswerten Baumkronen oder von einzelnen Ästen.
Die Sicherung bzw. Stabilisierung der Baumkronen wird durch gegenseitiges Verbinden von Ästen oder Kronenteilen durch Gurte oder Taue erreicht.
Baumkronensicherungen dienen der Erhaltung schützenswerter Bäume, oder können einen zu sichernden Ast vor Bruch bewahren, oder können bei Überbelast herabstürzende Kronenteile auffangen, um Sach- oder Personenschäden zu vermeiden.


Unsachgemäße Baumpflege


Bei einer einfachen, unprofessionellen Kappung des Baumes, also einer baumzerstörenden Absetzung der Krone, dem Einkürzen von Ästen ohne Rücksicht auf nachgeordnete Äste, wird der Baum dauerhaft geschädigt, wenn nicht sogar zerstört. So unsachgemäß behandelte Bäume erholen sich auch nicht mehr. Feuchtigkeit und holzzersetzende Pilze dringen ein, Fäulnis setzt ein. In der Folge sinkt die Lebensdauer des Baumes. Eine spätere Fällung ist unausweichlich. Daher sollte man nur Unternehmen mit der Baumpflege beauftragen, die streng nach der ZTV Baumpflege arbeiten.

Techniken

Um eine Baumpflege möglichst schonend für den Baum durchführen zu können, kommt die Seilunterstützte Baumklettertechnik (kurz SKT) zum Einsatz. Durch den Einsatz moderner Seiltechnik beim Baumklettern ist fast jeder Ast an jedem Baum erreicht werden. Oft lassen Platzverhältnisse und die Beschaffenheit der Baumkrone auch keine Arbeiten mit dem Hubsteiger zu. Die SKT ist eine Seiltechnik der Forstwirtschaft und Baumpflege, die über reines Baumklettern hinausgeht. Die Methodik umfasst Klettertechniken, den fachgerechten Einsatz der Motorsäge am Baum, sowie Maßnahmen der Sicherheit. Die Seilklettertechnik SKT ist ein von den Berufsgenossenschaften anerkanntes Arbeitsverfahren.
Zur fachgerechten Ausführung von Baumpflegemaßnahmen gehört, neben dem richtigen Werkzeug, auch der korrekte Umgang mit den Werkzeugen. Die Ausführung der Schnitte ist der eigentlich kritische Aspekt. Um Spleissen oder Abziehen der Rinde beim Abwerfen des Asts zu verhindern, wird so gearbeitet, dass der heilende Schnitt nicht unter Last ausgeführt wird. Große Äste können oft nicht einfach fallen gelassen werden, weil in der Falllinie andere Äste beschädigt werden würden, oder weil am Boden Hindernisse stehen, Dann muss der Ast vorsichtig abgeseilt werden.
Share by: